Ja, was wir derzeit erleben ist eine Krise die wir in dieser Form noch nie hatten. Keiner von uns kann sich glaub ich an so eine Situation erinnern, dass wir uns selbst isolieren sollen. Mitte März war es, da kündigte die Bundesregierung an, dass viele Bereiche zugesperrt werden. 

Alles was danach kam, ist vielen von uns bekannt und soll an dieser Stelle auch nicht weiter beleuchtet werden. Was aber sehr spannend war und ist sind die unterschiedlichen Blickwinkel auf diese Ausnahmesituation. Während einige Sparten (z.B. Steuerberater) derzeit in Arbeit untergehen haben andere Sparten Themen wie Kurzarbeit anzugehen. Ein befreundeter Spengler erzählte mir unlängst, dass er seine Mitarbeiter auf Kurzarbeit schicken musste – vor allem auch weil er die Materialien nicht mehr erhielt. Ein skurriler Nebeneffekt.

Überlegen wir nun aber einmal was ist denn eine Krise.  Im psychosozialen Sinn versteht man den Verlust des seelischen Gleichgewichts, wenn ein Mensch mit Ereignissen oder Lebensumständen konfrontiert wird, die er im Augenblick nicht bewältigen kann. Dabei sind frühere Erfahrungen im Bewältigen schwieriger Lebenssituationen in der Krise nicht zur Verfügung bzw. sind diese Strategien ineffizient geworden. 

Doch warum ist diese Situation für viele von uns so viel schwieriger als z.B. die Finanzkrise 2008? Vielleicht deshalb, weil wir diesmal viel direkter betroffen waren. Die Finanzkrise war schlussendlich berechenbar. Die derzeitige Situation ist es nicht. Niemand hat die Gewissheit, dass wir in wenigen Wochen nicht unsere Läden wieder schließen müssen. Niemand weiß wann ein Impfstoff entwickelt wird und wir vielleicht unser „normales“ Leben wieder zurück bekommen.

Die Unsicherheit in der Gesellschaft ist auf jeden Fall sehr groß. Gleichzeitig ist diese Krise auch für viele eine Chance. Jede Krise hat Gewinner und Verlierer! Gewinnen wird der, der sich agil und digital aufgestellt hat. Das wird auch eine Herausforderung für Führungskräfte und nicht zuletzt auch für die Mitarbeiter. „Change Management“ ist hier ein großes Schlagwort. Aber wann wenn nicht jetzt ist die Bereitschaft von Management und Mitarbeitern vorhanden neue Wege einzuschlagen? Die Krise als Chance – als Chance das Unternehmen die Organisation und uns neu zu erfinden.

Ein guter Freund von mir hat vor kurzem in einem Artikel die Empfehlung gegeben: In der derzeitigen Krise gilt es das gute zur Verstärken:

• Machen Sie sich bewusst was gut war. Was war hilfreich?

• Zerlegen Sie Ihre neu gewonnen positiven Erfahrungen in kleine „Einheiten“ um sie auch nach der Krise in Ihren Alltag zu integrieren. 

• Üben und Trainieren Sie diese Einheiten

• Vergessen Sie nie, unser Gehirn ist wie ein Muskel. Durch Wiederholungen verinnerlichen wir gewisse Abläufe. So wird aus einer Erfahrung ein Wissen das jederzeit abgerufen werden kann. 

So lernen wir aus der Krise für unsere Zukunft.

Viel Energie dabei wünscht Ihnen

Thomas Wakonig